Unsere Arbeit

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Monica Weispfennig

Vorstand
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Dagmar Steinmann

Vorstand
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Claudia Zielonka

Vorstand

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nina+nico wurde 1991 als eine Beratungsstelle für von Gewalt betroffene Mädchen, Jungen und Frauen von der damaligen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Gummersbach initiiert.

Anlass war der Mangel an adäquaten Beratungsangeboten für von sexualisierter Gewalt Betroffene, sowie die erhöhte Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung für dieses Thema.

Als sich die Anfragen aus dem gesamten Kreisgebiet häuften, und sich die Stadt Gummersbach aus der Finanzierung herauszog, gründeten wir, d.h. 8 Frauen,  1996 den gemeinnützigen Verein nina+nico e.V.

Anfangs arbeitete - neben vielen ehrenamtlich tätigen Frauen - eine auf Honorarbasis angestellte Beraterin, die einmal pro Woche eine offene Beratungsstunde  in den Räumen des Bruno Goller-Hauses anbot und Beratungen an verschiedenen Gummersbacher Schulen durchführte.

Mittlerweile gibt es - außer den drei ehrenamtlich tätigen Vorstandsfrauen - 7 auf Honorarbasis angestellte - Beraterinnen, die alle über eine sozial-pädagogische Fachausbildung sowie spezielle Zusatzausbildungen im Bereich der Ki+Jugend-Arbeit verfügen, sowie eine Bürokraft, die einmal wöchentlich 4 Stunden arbeitet.

Die Ziele des Vereins sind:

  • vor allem und zuerst die opferorientierte, parteiliche, individuelle Beratung von Betroffenen.
  • persönliche Hilfestellung bei Klärung von Verdachtsmomenten im Hinblick auf sex. Missbrauch und Gewalterfahrung.
  • Beratung und Unterstützung von persönlich Betroffenen, Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen.
  • Prävention im Sinne von Aufklärungsarbeit für alle Schülerinnen, Schüler + Interessierte z.B. in Form von Unterrichtseinheiten
  • die Kooperation mit Institutionen, Verbänden + Personen, wie PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, RechtsanwältInnen, der Polizei, den Jugendämtern und dem "Weißen Ring".

 

Unsere Fachberaterinnen führen in Kooperation mit den
Schulen Informationsveranstaltungen in Schulklassen und Kindergärtendurch. Schon seit
langem arbeiten wir an insgesamt 10 weiterführenden Schulen in Oberberg.

Gesamtschule Gummersbach Derschlag

Realschule Waldbröl

Roseggerschule Waldbröl

Hauptschule/Sekundarschule Morsbach

Gymnasium Wiehl

Waldorfschule Gummersbach

Städtisches Lindengymnasium Gummersbach

Jakob-Moreno Schule

E-Schule Vollmerhausen

Gemeinschaftshauptschule Lindlar

oder nach Absprache.

Darüber hinaus erhalten wir immer wieder Anfragen von weiteren Schulen, die wir auch zu berücksichtigen versuchen.

Einmal im Jahr wird von uns in Zusammenarbeit mit den Schulen ein Theaterstück zum Thema sexualisierte Gewalt oder Gewalt angeboten. Zum einen für die Altersstufe 5./6. Klasse zum anderen für die 8./9. Klassen.

Auf Anfrage finden selbstverständlich auch Beratungen in unseren Räumen in der Kaiserstr. 21 - 27 in Gummersbach statt.

Hier sind es zum einen Kinder und Jugendliche, die entweder über die Schulkontakte hinaus Beratungsbedarf haben, oder deren dringende Wünsche zur Krisenintervention zuerst telefonisch bei uns eingehen, zum anderen Frauen, die um Unterstützung und Rat bei familiärer Gewalt oder ähnlich gelagerten Problemen bitten.

In diesen Räumen haben wir seit Anfang 2015 einen speziellen Arbeitsbereich für unsere Resilienz Beraterin eingerichtet.

Der Schwerpunkt liegt vor allem in der Arbeit mit Opfern zwischen 4 und 10 Jahren, die entweder aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen „verstummt“ sind oder noch zu jung, um eine Sprache bzw. Worte für das von ihnen Erlebte (sex. Gewalt und/oder schwere Misshandlung) zu haben. Mit Arbeiten am Tonfeld, dem Sandkasten, mit Handspielpuppen, einem speziellen Puppenhaus und der Möglichkeit des großflächigen Malens gelingt es, die psychische Widerstandsfähigkeit der Kinder zu stärken.

Seit Beginn unserer Statistik im Jahre 1999 haben wir nachweisbar mehr als 9400 Einzelberatungen durchgeführt, wovon mittlerweile fast die Hälfte in den Bereich der sexualisierten Gewalt fällt. Gefolgt von den Bereichen familiärer Probleme, schulischer Probleme, persönlicher Konflikte sowie der körperlichen Gewalt.

Im Jahr 2023 haben wir  485 Einzelberatungen durchgeführt.

Seit Erstellung unserer Statistik ab dem Jahr 1999 ergeben sich

bis zum Ende des Jahres 2023

insgesamt                      9404  Einzelberatungen

aufgeteilt in:                   3226 Fälle sexualisierter Gewalt

                                               1501 Fälle familiärer Probleme

                                               1271 Fälle schulischer Probleme

                                               1344 Fälle persönliche Konflikte

                                               1045 Fälle körperlicher Gewalt

                                                1017 Fälle sonstige

Durch die regelmäßigen Klasseninformationen sowie die von uns unterstützten Theaterstücke zum Thema Missbrauch und Gewalt haben wir mittlerweile mehr als 35.000 Kinder und Jugendliche erreicht, um sie über ihre Rechte zu informieren sich bei körperlichen, verbalen oder sexuellen Übergriffen Rat und Hilfe zu holen und sie über weitere Themen, wie z.B. Magersucht, Gefahren im Internet, K-O-Tropfen oder Cyber-Mobbing aufzuklären.

Seit 2008 stoßen unsere Präventionsveranstaltungen für Kindergärten und Grundschulen sowohl bei den Pädagog_innen und  Erzieher_innen als auch bei den Eltern auf großes Interesse.

Zudem erhalten wir immer häufiger Anfragen für  Präventionsveranstaltungen  in der Jugend-Freizeit-Betreuung sowie von Schulen für Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Behinderungen.(Helen-Keller bzw. Hugo Kückelhaus Schule)

Das sind sicherlich Gründe, stolz auf unsere Arbeit zu sein, vor allem, wenn wir bedenken, dass uns in den Anfängen der Beratungsstelle von vielen Seiten Unverständnis bis hin zur Häme entgegen gebracht wurde, denn schließlich – so lauteten die Argumente – leben wir auf dem Land, wo Gewalt – körperliche, seelische, sexualisierte Gewalt kaum vorkommt,  -  gegenüber Kindern ganz gewiss nicht.

Die Zahlen sprechen für sich.